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Als Feinwerkmechaniker in den Fußstapfen des Großvaters

Zurück zu den Wurzeln: Schon als kleiner Junge besuchte Andreas Steiner am liebsten seinen Opa in der Werkstatt.

Zurück zu den Wurzeln: Schon als kleiner Junge besuchte Andreas Steiner am liebsten seinen Opa in der Werkstatt. ­Fasziniert schaute er dem Feinmechanikermeister beim Drehen und Fräsen zu. Doch es sollte noch einige Jahre dauern, bis er in die Fußstapfen des Großvaters treten würde.

Der berufliche Weg von Andreas Steiner verlief zunächst alles andere als gerade: Der gebürtige Münchener machte im Anschluss an den qualifizierenden Hauptschulabschluss eine Lehre als Staudengärtner bei der Stadt München. Doch diese brach er aus privaten Gründen nach 1 ½ Jahren ab, genau wie die zweite Lehre als Kfz-Mechaniker in Garmisch. Es folgten diverse Jobs – vom Verkäufer in einer Drogerie und im Kiosk der Touristenattraktion Partnachklamm bis hin zum Barkeeper.

Unzufrieden mit der Arbeitssituation zog Andreas Steiner zurück nach München. Dort arbeitete er zunächst in der Wäscherei des Klinikums Großhadern. Beim nächsten Job schien Steiner endlich angekommen zu sein: Er wurde Verkäufer in einer Tankstelle und arbeitete sich dort im Laufe der Zeit hoch. Er wurde Sicherheitsbeauftragter und übernahm die stellvertretende Filialleitung. Steiner machte seine Arbeit so gut, dass ihm die Leitung einer eigenen Tankstelle in Unterföhring anvertraut wurde. Er war für fünf Mitarbeiter verantwortlich.

Gut acht Jahre blieb er seiner Firma treu, bis es eines Tages nicht mehr ging. Es fehlte die Kraft, weiterzuarbeiten, die Diagnose lautete: Burnout. Der Psychiater riet ihm dringend dazu, nicht an den alten Arbeitsplatz zurückzukehren. Ein Jahr lang blieb Andreas Steiner zu Hause. Im Internet wurde er auf das Berufsförderungswerk München (BFW) in Kirchseeon aufmerksam.

Im Herbst 2016 besuchte er einen der Info-Tage im BFW, schon mit dem Berufswunsch Feinwerkmechaniker vor Augen. „Man macht etwas mit den Händen, man stellt etwas her – anders als im Büro. Das war nicht meins", sagt er rückblickend. Doch Steiner musste noch zittern, ob sein Wunsch nach einer berufliche Neuorientierung auch in Erfüllung ging: Als Teilnehmer mit einem Bildungsgutschein der Münchener Agentur für Arbeit erhielt er erst kurz vor Kursbeginn die Zusage für einen Platz.

Im Februar 2017 konnte er die Feinwerkmechaniker-Ausbildung beginnen und kommt bei der Erinnerung daran ins Schwärmen: „Eine bessere Ausbildung kann man sich nicht wünschen!" Zu seinem eigenen Erstaunen entdeckte er sogar ein neues Lieblingsfach: „Ich habe Mathe immer gehasst und im BFW hat es der Kursleiter geschafft, mir die Freude am Rechnen beizubringen", sagt der 34jährige. Während der Umschulung pendelte er von Trudering zum BFW in Kirchseeon – heute kann er mit dem Fahrrad zu seiner neuen Arbeitsstelle fahren.

Bei der Firma Walter Prenninger Dreh- und Frästechnik in ­Trudering hatte er das dreimonatige Praktikum im Rahmen der Ausbildung absolviert. Noch während des Praktikums erhielt er die Zusage für eine Festanstellung im Anschluss an die Abschlussprüfung. Diese absolvierte Steiner als Zweitbester des Kurses mit der Note „gut". An seiner neuen Arbeitsstelle fühlt er sich rundum wohl. Rund 20 Mitarbeiter produzieren bei der Prenninger GmbH Dreh- und Frästeile mit CAD/CAM-Technik, also computergestützter Konstruktion und Fertigung. „Ich habe bewusst nach einer kleineren Firma gesucht", sagt Andreas Steiner und ist rundum zufrieden mit seiner neuen (beruflichen) Situation.

Der nächste Starttermin für Feinwerkmechaniker ist der 5. ­Februar 2020