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Berufskunde 2018: Technische und kaufmännische Berufe im Fokus.

Herausforderungen und Spezialisierungen verschiedener kaufmännischer und technischer Berufe im Mittelpunkt der Berufskunde-Info 2018

Herausforderungen und Spezialisierungen verschiedener kaufmännischer und technischer Berufe standen im Mittelpunkt der diesjährigen „Berufskundlichen Informationen“ im Berufsförderungswerk München (BFW). Knapp 60 Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherungsträger, der Bundesagentur für Arbeit, der Berufsgenossenschaften und der Jobcenter erhielten am 13. und 14. Juni 2018 einen umfassenden Einblick in Theorie und Praxis unterschiedlicher im BFW angebotener Berufsbilder.

Hauptanliegen des BFW war es, den Reha-Beratern Informationen über die Trends des Ausbildungsmarktes zu geben. Eine große Rolle spielten dabei die Anforderungen der Industrie 4.0. So beschäftigt sich die Bauzeichner-Ausbildung im BFW heutzutage nicht mehr nur mit zweidimensionalen Zeichnungen, sondern bietet bereits eine umfangreiche Einführung in das dreidimensionale Konstruieren und bereitet Umschüler auf das Erstellen virtueller 3D-Gebäudemodelle vor. Die Planungsmethode der Zukunft heißt dabei „BIM“ (Building Information Modeling)  und enthält nicht nur Planzeichnungen. Vielmehr wird das 3D-Computermodell dabei mit weiteren Eigenschaften wie zum Beispiel Materialkennwerten, Kosten und der Zeit verknüpft. Eine fertige Planung enthält damit nicht nur architektonische Details, sondern auch alle sicherheitsrelevanten und beschaffungsbezogenen Informationen.

Wie die Einführung in diese komplexe Materie für die angehenden Bauzeichner konkrekt umgesetzt wird, darüber konnten sich die Veranstaltungsteilnehmer nach den theoretischen Vorträgen selbst am Rechner überzeugen: Unter Anleitung erstellten sie in den Ausbildungsräumen eine Wandansicht mit Fenster an modernen CAD-Arbeitsstationen (CAD = Computerunterstütztes Design) und konnten sich ihr Werk anschließend dreidimensional anzeigen lassen.

Ein zweiter Schwerpunkt der Tage lag auf den im BFW angebotenen kaufmännischen Spezialberufen. Auch hier wurde – zunächst theoretisch – der hohe Anspruch an die angehenden Automobil-, Gesundheits-, Speditions- und Logistikkaufleute geschildert. All diese Berufe bieten den Auszubildenden ein breites Einsatzspektrum und entsprechend vielfältige Einstiegschancen. Einen praktischen Einblick in diese Berufe erhielten die Teilnehmer in der „Übungsfirma“ des Berufsförderungswerks München. Hier durchlaufen die Umschüler während ihrer Ausbildung mehrere kaufmännische Abteilungen und arbeiten mit ca. 300 Übungsfirmen aus dem In- und Ausland zusammen. Sie erhalten somit einen guten Einblick in die typischen Tätigkeiten einer Firma.

Nachmittags ging es an beiden Tagen zu Firmenbesichtigungen in die Region. Als Beispiel aus dem gewerblich-technischen Bereich hatte sich die Firma GEMA-Technik GmbH in Bruckmühl zur Verfügung gestellt. Dort fanden bereits mehrere fertig ausgebildete Qualitätsfachleute aus dem Berufsförderungswerk München einen neuen Arbeitsplatz. GEMA-Technik stellt sowohl Kunststoff-Spritzguss-Teile als auch elektronische Bauteile vorwiegend für Automobilzulieferer und Werkzeugfabrikanten her. In der Fertigungshalle und der Qualitätsprüfungsabteilung konnten sich die Reha-Berater ein Bild von der konkreten Situation an den unterschiedlichen Arbeitsplätzen machen.

Beispielbetrieb für die kaufmännischen Berufe war diesmal die Firma Barth+Co. Spedition GmbH & co. KG in Hallbergmoos. Insbesondere Speditions- und Logistikkaufleute aus dem BFW durchlaufen hier regelmäßig Praktika, manche Umschüler wurden auch schon fest übernommen. Der Schwerpunkt der Besichtigung lag auf dem großen Lager- und Logistikbereich, in dem Barth+Co als Dienstleister die komplette Lagerhaltung und Logistik für mehrere Bekleidungsproduzenten realisiert. Aber auch die Büroarbeitsplätze der Kaufleute wurden besichtigt, um über die Alltagssituation nach Ausbildungsabschluss zu informieren.