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Das Berufsförderungswerk München bildet für die Arbeitswelt 4.0 aus

Josef Galster leitet die gewerblich-technische Ausbildungsabteilung im Berufsförderungswerk München. Im Interview erklärt er die Herausforderungen, die sich durch die "Arbeitswelt 4.0" für die Ausbildung im BFW ergeben.

Josef Galster leitet die gewerblich-technische Ausbildungsabteilung im Berufsförderungswerk München. Im Interview erklärt er die Herausforderungen, die sich durch die "Arbeitswelt 4.0" für die Ausbildung im BFW ergeben.

Herr Galster, wie sehen die Bedingungen der Arbeitswelt 4.0 aus Ihrer Sicht aus?

Kernthema ist, dass jeder Beruf verstärkt IT-Kenntnisse voraussetzt. Man spricht hier von der IT-gestützten vertikalen Vernetzung in der eigenen Firma und der horizontalen Vernetzung zwischen Firmen. Für die Endmontage muss ich zum Beispiel in der vertikalen Vernetzung wissen, welche Ersatzteile welche Abteilung benötigt. Und horizontal vernetzt muss ich wissen, in welchem Zeitraum diese Teile vom Zulieferer geliefert werden können.  Außerdem muss ich die Rückmeldung haben, ob alles funktioniert hat.  All das vergrößert das zu verarbeitende Datenvolumen für den einzelnen Mitarbeiter enorm. Er muss unterschiedliche IT-Anwendungen beherrschen, um den Datenfluss zu überwachen, denn die Prozesse dürfen weder zu schnell, noch zu langsam ablaufen.

Wird diese Veränderung alle Berufe gleichermaßen betreffen?

Generell ja. Heutzutage arbeitet man ja klassisch mit dem PC oder dem Tablet. In Zukunft werden noch Datenbrillen oder Datenhandschuhe hinzukommen, mit denen Anweisungen direkt an Mitarbeiter und von dort über einen Montagehandschuh weiter in die automatisierte Produktion gehen.

Was braucht ein Rehabilitand, damit er fit ist für diese Arbeitswelt 4.0?

Die Basics müssen gelegt sein und er muss sein Handwerkszeug kennen. Das war schon immer so, aber wichtig ist heute zudem, dass man immer lernbereit bleibt und die neuen Wege auch im eigenen Arbeitsleben zulässt.

In welchen Bereichen hat das BFW München in Kirchseeon schon die Ausstattung, um für die Arbeitswelt 4.0 auszubilden?

Dafür haben wir in den letzten Jahren viel investiert. Mit unserem 3D-Drucker können die Technischen Produktdesigner im BFW zum Beispiel ihre Pläne direkt in die Produktion geben. Die CNC-Maschinen in der Feinwerkmechanik-Ausbildung können vernetzt werden, in der Elektronik-Ausbildung haben wir eine programmierbare Sortieranlage und bei den Qualitätsfachleuten findet eine zentrale Datenerfassung der Messmaschinen  über das Netzwerk statt. Damit schließen wir den Kreis von Konstruktion, Produktion und Qualitätskontrolle. Das hätte vor einigen Jahren so noch nicht funktioniert.

Wo sind aktuell die Grenzen der Ausbildung für die Arbeitswelt 4.0 im BFW?

Wir haben noch keine automatische Rückkopplung. Das heißt, wenn in der Wertschöpfungskette etwas nicht optimal funktioniert, bemerken wir das nicht in Echtzeit. Das wäre zur Verbesserung von Prozessen nötig, allerdings stellt sich die Frage, inwieweit wir das tatsächlich in der Ausbildung abbilden müssen, weil das auch in vielen Betrieben noch gar nicht gemacht wird.

Dann sind Ihre Rehabilitanden nach dem Abschluss also trotzdem schon fit für die Arbeitswelt 4.0?

Sie haben alle Grundlagen, die sie für diese Arbeitswelt brauchen – das bestätigen uns auch die Betriebe. Gerade im EDV-Bereich sind unsere Leute fit und gefragt. Natürlich arbeitet jeder Betrieb mit anderen Programmen, darum muss man vor Ort noch auf den speziellen Systemen eingelernt werden.  Aber das ist bei qualifizierten Leuten normalerweise kein Problem.

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