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Der Autobranche nach Umschulung treu geblieben

Trotz erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin gesundheitsbedingte Umschulung zur Technischen Produktdesignerin im Berufsförderungswerk München

Während ihrer Ausbildung zur Kfz-Mechatronikern erlitt Lisa Trabert im Alter von nur 17 und 19 Jahren zwei Bandscheibenvorfälle im Lendenwirbelbereich. Danach durfte sie nicht mehr schwerer als zehn Kilogramm heben und deshalb war nach ärztlichem Befund klar, dass sie nach Abschluss ihrer Berufsausbildung nicht in ihrem erlernten Beruf arbeiten werden könne. Nach einer fehlgeschlagenen physiotherapeutischen Betreuung sowie anschließender Schmerzmittel- und Trainingstherapie, lernte Lisa Trabert, mit ihrer gesundheitlichen Einschränkung zu leben. Seither muss sie bewusst bestimmte Bewegungen vermeiden und darf nichts Schweres mehr heben. Sie akzeptierte, dass sie trotz ihres jungen Alters ein Reha-Fall war.

Darum meldete sie sich trotz erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin arbeitslos und befasste sich mit dem Gedanken einer Umschulung. Mit Hilfe der Reha-Abteilung der Agentur für Arbeit München stellte die damals 20-jährige einen Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, der bewilligt wurde und den Weg in die berufliche Rehabilitation ebnete. In die gewünschte Ausbildung als Technische Produktdesignerin im Berufsförderungswerk München stieg sie als Nachzüglerin zwei Monate nach Ausbildungsbeginn im September 2015 ein.

Während der zweijährigen Ausbildung wohnte Lisa Trabert zwanzig Kilometer entfernt bei ihren Eltern und pendelte. Sie war eine der jüngsten Rehabilitandinnen und hochmotiviert, weshalb die erwachsenengerechte Ausbildung genau ihren Vorstellungen entsprach: „Ich wollte mit Erwachsenen in einem Klassenraum sitzen und die Ausbildung ernsthaft durchziehen.“ Sie empfand, „dass die Lehrkräfte mich nicht wie ein Kind behandelten, sondern auf Augenhöhe.“

Das sechsmonatige Praktikum absolvierte sie bei der Firma EDAG Engineering GmbH in München und wurde nach der im Juni 2017 erfolgreich bestandenen Abschlussprüfung im Folgemonat übernommen. Seit Juli 2017 ist Lisa Trabert dort festangestellte Konstrukteurin. Die EDAG Engineering GmbH ist ein unabhängiger Ingenieur-dienstleister für die globale Automobilindustrie und entwickelt in deren Auftrag Fahrzeuge und Produktionsanlagen. Die EDAG Gruppe ist weltweit an 60 Standorten meist in direkter Nähe zu Fahrzeugherstellern präsent.

Als Konstrukteurin arbeitet Lisa Trabert mit CAD und begleitet den Entwicklungsprozess von Fahrzeugbauteilen, indem sie diese wenn nötig für die Fertigung abändert und konstruktiv anpasst. Sie arbeitet mit Systemlieferanten (aktuell z. B. von Türsystemen) zusammen und ist somit gerade an der späten Bauphase eines Fahrzeuges beteiligt. Mit Hilfe von CAD entwickelt sie aber auch Prototypen für Fahrzeughersteller und die Fahrzeugzulieferindustrie.

Rückblickend auf die Ausbildung im BFW München empfand es Lisa Trabert als äußerst hilfreich und aufbauend, „dass die Ausbilder an mich geglaubt haben.“ Gleichzeitig sei aber wichtig gewesen, selbständig zu sein und zu lernen. Die Ausbildung sei sehr anspruchsvoll, inhaltlich komprimiert und zeitlich reduziert gewesen, aber „wenn man dran bleibt und motiviert ist, dann kommt man durch“, so das Fazit von Lisa Trabert.

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