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Der erste Podologen-Jahrgang auf der "Zielgeraden". Ein Rückblick.

„Es war eine intensive Ausbildung“, sagt Lothar Hierl (49) über die vergangenen zwei Jahre im Berufsförderungswerk München.

Der gelernte Schreiner war einer der ersten, der 2015 die neu ins Leben gerufene Podologie-Ausbildung an der hauseigenen Berufsfachschule für Podologie begonnen hatte. Vorwissen hatte er damals keines mitgebracht und war deshalb zunächst von den hohen Anforderungen des Berufs recht beeindruckt gewesen. „Diese Masse an Skripten und Lernstoff hatte ich nicht erwartet“, gibt er zu. „Aber davon darf man sich nicht unterkriegen lassen, dann schafft man das.“

Lothar Hierl hat es geschafft und wird das BFW München Ende Juli als „staatlich geprüfter Podologe“ verlassen. Eine Anstellung hat er in einer Praxis in seiner Heimat Schwandorf gefunden. „Lange hatte ich geplant, mich selbstständig zu machen“, erzählt er. „Aber während der Ausbildung habe ich gemerkt, dass ich dazu erst noch mehr Routine, Kompetenz und Wissen sammeln möchte.“ Tugenden, die Lothar Hierl während der Ausbildungszeit im BFW München bereits in Grundzügen heranbilden konnte. So zum Beispiel in der Praktikumsphase, in der er unter anderem in die Diabetologie, den Pflegedienst und die Orthopädieschuhmacherei hineinschnuppern konnte.

Auch am „lebenden Objekt“ durfte er sich von Beginn an versuchen. Schulleiter Peter Niedernhuber war der erste, der Lothar Hierl mit dem Skalpell zur Hornhautbehandlung an seine Ferse heranließ. Ein aufregendes Erlebnis für beide, denn Niedernhuber hat gar keine Hornhaut am Fuß. Mit dem Skalpell über zarte Haut zu streichen, ohne sie zu verletzen - das war eine große Herausforderung für Hierl. „Die Schüler müssen am Anfang zunächst ihre Berührungsängste abbauen und lernen, eine Bindung zum Patienten aufzubauen“, erklärt Niedernhuber. „Herr Hierl hat das von Anfang an hervorragend gemacht!“ Im Vordergrund der Behandlung stand also weniger die Hornhaut des Patienten, als vielmehr die Übung kommunikativer Fähigkeiten. „Ich hab ihm halt erklärt, was ich gerade mache und dann erzählt, erzählt, erzählt“, erinnert sich Hierl schmunzelnd. Doch was so banal klingt, kann nicht jeder: Dem Patienten die Angst zu nehmen und ihn kompetent durch die Behandlung zu begleiten ist Lothar Hierls persönliche Stärke.

Auch seine Schwächen wurden ihm in der zweijährigen Ausbildung bewusst. Aber die konnte er mit der Hilfe seiner Ausbilder beheben. „Der Umgang miteinander ist hier sehr menschlich. Wir sind den Ausbildern wichtig, das merkt man“, bestätigt Hierl und schmunzelt, wenn er daran denkt, wie oft seine Ausbilderin wild mit Händen und Füßen gestikulieren musste, bis der Kurs endlich alles verstanden hatte. Er nickt und sagt: „Diesen großen Einsatz rechne ich meinen Ausbildern hoch an.“

Die nächste Podologie-Ausbildung beginnt am 11. September 2018!

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