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Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper: Sport in der beruflichen Rehabiliation

Am 20. und 21. Oktober präsentiert sich das Berufsförderungswerk (BFW) München gemeinsam mit den bayerischen Berufsförderungswerken, dem BFW Leipzig und dem BFW-Bundesverband auf dem 15. Europäischen Gesundheitskongress in München. Gesundheit und Sport wird im BFW München groß geschrieben. Die berufliche Rehabilitation folgt dort dem Leitwort „Mens sana in corpore sano“ – „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“. Deshalb hält das BFW eine Turnhalle, einen Fitnessraum sowie ein 25 Meter langes Hallenschwimmbad für seine Teilnehmer bereit.

„Ihre Mitgliedschaft im teuren Fitnessstudio zuhause können sich unsere Teilnehmer eigentlich sparen“, sagt Sibylle Schweizer. Die Sporttherapeutin des BFW weist Neuankömmlinge in die Geräte im Fitnessraum ein. Schritt für Schritt erklärt Schweizer den Sportwilligen, wie die Geräte richtig eingestellt werden, um ein optimales Trainingsergebnis zu erzielen. Individuelle körperliche Beschwerden werden dabei selbstverständlich berücksichtigt. Verschiedenste gesundheitliche Einschränkungen führen die Teilnehmer zur beruflichen Rehabilitation nach Kirchseeon. Die meisten wohnen für etwa zwei Jahre im Internat, das 450 Einzelzimmer mit eigenem Bad bietet.

Die berufliche Ausbildung steht vor- und nachmittags bis 16:00 Uhr im Vordergrund. Die Gestaltung der freien Zeit am Abend aber ist den BFW-Bewohnern selbst überlassen. „Macht euch neben eurem Stundenplan auch einen Freizeitplan“, empfiehlt Schweizer. Zu Beginn jedes Kurses gibt sie den Teilnehmern ausgiebige Informationen zum Sportangebot. Einige Rehabilitanden führt der Weg am Feierabend direkt in den Fitnessraum, der montags bis donnerstags zwischen 16:00 und 20:45 Uhr geöffnet ist. Nach einer Einweisung können die BFW-Sportler unter Aufsicht die bewährten Cardio- und Krafttrainingsgeräte der Firma Technogym, die jährlich gewartet werden, selbstständig nutzen. Erst 2015 wurden neue Sitz- und Liegeergometer angeschafft, demnächst gibt’s auch einen neuen Crosstrainer.

In der Turnhalle beginnt das Abendprogramm jeweils um 17:00 Uhr, zum Beispiel mit Kräftigungs- und Wirbelsäulengymnastik. Für Trainierte ist das Core-Training mit dem anstrengendsten Sport-Level ideal. Zweimal wöchentlich ist jeweils eine Stunde Zeit für Tischtennis. Zu späterer Stunde wird in der Turnhalle Fußball, Volleyball und Badminton gespielt.

Wie jedes Jahr im Oktober bietet das BFW in Zusammenarbeit mit dem Bogenclub Ebersberg aktuell auch wieder „Bogenschießen für Anfänger“ an. Der fünfwöchige Kurs erfreut sich großer Beliebtheit. Nach dem Einführungskurs dürfen die Teilnehmer während ihrer gesamten Ausbildungszeit die neu erlernte Technik immer montagabends beim Bogenschießen in der Turnhalle trainieren.

Ein besonderes Highlight ist außerdem das BFW-eigene Schwimmbad, das allabendlich ab 18:00 Uhr für Schwimmbegeisterte geöffnet ist. Montags und donnerstags gibt’s im 25 Meter langen Becken auch jeweils 30 Minuten Wassergymnastik – ein Kurs, bei dem Schweizer ihre ganze Sportbegeisterung versprüht: „Mit bis zu 25 Wassersportlern machen wir richtig Party!“, freut sie sich.

Wer sich auch am Wochenende sportlich betätigen möchte, kann Schwimmbad, Turnhalle und Fitnessraum samstags zwischen 09:00 und 12:00 Uhr nutzen. Eine Aufsicht ist wochentags und samstags während der gesamten Öffnungszeit vor Ort.

Reagiert hat das BFW zudem auf die steigende Zahl an erheblich übergewichtigen Rehabilitanden mit einem Körpergewicht jenseits der 150kg: Die Teilnahme an der „Körperfit-Gruppe“ wird Übergewichtigen, die abnehmen sollten und schon lange keinen Sport mehr getrieben haben, ärztlich verordnet. Montags und mittwochs werden hier insbesondere Herz-Kreislauf-Übungen angeboten, um im geschützten Rahmen und unter fachlicher Anleitung (wieder) körperlich aktiv bzw. aktiver zu werden. Vergangenes Jahr wurde zudem das „Pfundstraining für Mollige“ eingeführt. Der offene Gruppenkurs wird einmal wöchentlich angeboten und sporttherapeutisch begleitet. „Hier dürfen alle kommen, die sich angesprochen fühlen. Im Vordergrund steht die gemeinsame Bewegung.“, erklärt Schweizer.

„Ich freue mich über jede und jeden, die in Turnhalle und Schwimmbad kommen“, sagt die Sporttherapeutin. „Die meisten kommen schließlich wegen eines körperlichen Handicaps in die Umschulung zu uns. Da ist es wichtig, dass sie sich nach dem langen Sitzen während der Ausbildung hinterher sportlich betätigen.“ Sie selbst bevorzuge den Breitensport gegenüber dem Leistungssport und mache am liebsten Sport mit Musik. „Es ist toll, sich zu bewegen!“, schwärmt Schweizer und wünscht ihren zukünftigen Schützlingen, dass sie „den Kick des Neubeginns, der die berufliche Reha mit sich bringt, auch in sportlicher Hinsicht nutzen und die Anfangsbegeisterung langfristig erhalten bleibt.“