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Feinwerkmechaniker: Mit einem Lächeln zur Festanstellung geackert

Tarak Mhaya (33) arbeitet nach seiner Umschulung im Berufsförderungswerk (BWF) München bei der Dr. Hönle AG in Gräfelfing.

Ein strahlender junger Mann begrüßt uns in der Zentrale der Dr. Hönle AG in Gräfelfing. Er führt uns durch verschiedene Abteilungen in seinen Arbeitsbereich und grüßt freundlich alle Kollegen, die uns auf dem Weg begegnen.

Tarak Mhaya erzählt uns, wie er mit 29 Jahren beruflich völlig orientierungslos zu seiner Familie nach Deutschland zurückgekehrt war. Dass er bis damals noch keine Berufsausbildung absolviert und vorher zehn Jahre lang auf der tunesischen Insel Djerba – der Heimat seines Vaters – lediglich gejobbt hatte. In München begann er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. „Aber ich konnte vor Mitschülern nicht sprechen, geschweige denn Präsentationen halten.“ sagt der Unterhachinger.

Als „Glückssache“ bezeichnet es Mhaya, dass der zuständige Sachbearbeiter der Reha-Abteilung ihm angesichts seiner Probleme eine Berufsfindung und Arbeitserprobung im BFW München nahelegte. Während der zweiwöchigen Maßnahme in der Geschäftsstelle München wurden Mhayas Eignungen und Neigungen getestet. Sie sprachen für eine Ausbildung im handwerklichen Bereich.

Im August 2008 startete Mhaya die Umschulung zum Feinwerkmechaniker im BFW München in Kirchseeon mit einem Reha-Vorbereitungslehrgang. „Aufgrund meiner Unsicherheit sollte ich intensiv für die Hauptmaßnahme gestärkt werden.“, sagt Mhaya. In der Ausbildung habe er im praktischen Bereich den meisten Spaß beim Drehen gehabt. In der Theorie fand er Werkstoffkunde und Mathematik „sehr spannend“, wenn auch manchmal wirklich schwer. „Es gab immer wieder Phasen, in denen ich dachte, ich packe das nicht.“, erinnert er sich. In diesen Zeiten des Zweifelns hätten ihn die Ausbilder im BFW „immer wieder aufgepäppelt.“ Die Dankbarkeit dafür steht ihm ins Gesicht geschrieben. Seine Unsicherheit legte sich im Lauf der 24-monatigen BFW-Zeit erst nach und nach. „Ich habe wirklich viel geackert.“, erzählt Mhaya.

Als er gegen Ausbildungsende im Januar 2015 nach einer Festanstellung bei Maschinenbaufirmen suchte, fand er die interessantesten Angebote über Zeitarbeitsfirmen. Die Ausbilder hatten Zeitarbeit als „gute Option für den Einstieg“ präsentiert – das hätte ihm Zuversicht vermittelt. Er bewarb sich und erhielt schnell einige Vermittlungsvorschläge. Von der Dr. Hönle AG wurde er nach dem Vorstellungsgespräch zu einem Probearbeitstag eingeladen. „Ich habe mich dort sofort sehr wohl gefühlt“, erinnert sich Mhaya. „Da hat alles gepasst.“ Übergangslos begann er direkt nach der letzten Prüfung vor der Handwerkskammer seine Tätigkeit. Seine Kompetenzen überzeugten rasch: nach vier Monaten als Zeitarbeitskraft wurde er zum 1. August 2015 in Festanstellung übernommen.

Mhaya ist in der Elektromechanik tätig, wo die Montage-Arbeit im 20-köpfigen Team sehr „vielseitig“ sei. Die Herstellung von luft- oder auch wassergekühlten UV-Geräten, z.B. zur Abtötung von Keimen in Joghurtbechern, sei „eben keine Serienproduktion.“ Die Dr. Hönle AG mit Hauptsitz in Gräfelfing gehört zu den weltweit führenden Anbietern für industrielle UV-Technologie. Der UV-Spezialist entwickelt, produziert und vertreibt weltweit UV-Anlagen, UV-Strahler und UV-Messtechnik. Die Anlagen kommen bei der Vernetzung photoreaktiver Substanzen, sowie bei Oberflächenentkeimung und Sonnensimulation zum Einsatz.

In unserem 45-minütigen Gespräch hat sich die Aussage von Mhayas ehemaligem Ausbilder Hubert Zenz, Werkstattleiter im BFW München, zweifelsohne bestätigt: „Herr Mhaya war ein sehr freundlicher Teilnehmer, der immer ein Lächeln übrig hatte.“ Lächelnd zieht Mhaya darum auch sein Resümee: „Ich bin sehr glücklich, dass ich die Ausbildung geschafft habe und darüber, wie ich meinen Weg gegangen bin. Letztlich habe ich es besser gemeistert, als ich es mir hätte vorstellen können.“

Hier lesen Sie mehr über die Ausbildung zum Feinwerkmechaniker im BFW.

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