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Feinwerkmechaniker: Präzisionsarbeit im Mikrometerbereich

Michael Günther hat das externe Praktikum während seiner Umschulung zum Feinwerkmechaniker als Sprungbrett für seine Karriere genutzt. Bei der Kern Microtechnik GmbH in Murnau am Staffelsee war er 2011 in der Maschinenbedienung gestartet und ist heute Technischer Kundenbetreuer.

„Als ich die Metallwerkstatt zum ersten Mal sah und merkte, wie das da riecht, wollte ich sofort hierbleiben.“, erinnert sich Michael Günther (34). In einer Berufsfindung und Arbeitserprobung im Berufsförderungswerk (BFW) München in Kirchseeon wurde seine Eignung zur Umschulung zum Feinwerkmechaniker festgestellt. Während seines Wehrdienstes bei der Bundeswehr hatte er sich eine schwerwiegende Verletzung an der Schulter zugezogen, die nie richtig ausheilte: „Nach der fünften Operation stellte man mir ein künstliches Gelenk in Aussicht.“ Mit dieser Einschränkung hatte er seiner Tätigkeit im Sicherheitsdienst des US-Army-Stützpunktes in Garmisch-Partenkirchen nicht weiter nachgehen können.

Im letzten Halbjahr der 24-monatigen Umschulung zum Feinwerkmechaniker leisten alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein externes Praktikum ab. Günther suchte dafür einen interessanten Betrieb in seiner Heimat im Landkreis Weilheim-Schongau. „Die Kern Microtechnik GmbH ist mir direkt aufgefallen“, erinnert sich der Rottenbucher. Das Unternehmen hat etwa 150 Mitarbeiter und gilt als Weltmarktführer im Bereich der Mikrotechnik. Am Standort Eschenlohe werden Maschinen hergestellt, die für die Produktion von Teilen für z.B. Werkzeug- und Formenbau, Automobilindustrie, Dental- und Medizintechnik, Hochfrequenztechnik aber auch Uhren- und Schmuckindustrie nötig sind. In Murnau am Staffelsee werden Auftragsfertigungen an den eigenen Maschinen durchgeführt.

Auf seine Initiativbewerbung hin erhielt Günther eine Zusage und begann im August 2011 zunächst ein Praktikum. „Ich kam hierher und habe mich sofort wohlgefühlt“, erzählt er. Nach etwa zwei Wochen Einarbeitung habe er schnell eine eigene Maschine bedienen dürfen. Der Praktikant konnte sich beweisen und sicherte sich die Übernahme in eine Festanstellung nach bestandener Abschlussprüfung im BFW. „Das Drehen und Fräsen, das ich im BFW gelernt habe, ist der Grundstock für unsere Tätigkeit hier. Zwar ist bei Kern alles computergesteuert und es gibt nur CNC-Maschinen, aber wenn ich ein Teil manuell bearbeiten kann, weiß ich auch, was die Maschine macht.“ Als CNC-Fräser hat er 2012 in der Produktion von Uhrenteilen begonnen. „Es fasziniert mich, wie man aus einem hässlichen Metallklotz durch die entsprechende Bearbeitung ein hochpräzises Teil herstellen kann.“, sagt Günther, „Wir arbeiten hier mit Bohrern, die Durchmesser zwischen maximal 6mm und minimal 0,03mm haben. Und bei einem Toleranzbereich von höchstens 4µm müssen die Bohrpositionen immer genau passen.“

Als Günther seinen Wunsch auf Weiterbildung äußerte, durfte er an Kursen zu Six Sigma und Lean Management teilnehmen. Im Juli 2015 übernahm er die Stelle als Technischer Kundenbetreuer. „Ich fungiere quasi als Bindeglied zwischen Kunden und Technik.“, sagt er. In seiner Position nimmt er Fertigungsaufträge an, übernimmt die Kalkulation, bestellt Material, prüft Werkzeuge und gilt als Ansprechpartner für alle technischen Fragen. „Am coolsten ist die tagtägliche Abwechslung. Der Mix aus Technik und Management ist echt gut.“, schwärmt Günther. „Die Arbeit hier macht mir unheimlich Spaß. Und sie liegt weit über dem, was ich mir zu Beginn der Umschulung erwartet hatte.“

Unsere nächsten Metallausbildungen zum/r Feinwerk- und Industriemechaniker/in sowie zur Fachkraft für Metalltechnik starten am 8. Februar 2017.