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Mit Resilienz und einem Herz für Tier und Mensch zur Gesundheitskauffrau

Eveline Maucher hat im BFW München zur Gesundheitskauffrau umgeschult und arbeitet heute beim Medizinischen Dienst Bayern in Günzburg.

„Ich habe eine sehr gute Resilienz und meine Seele hat ein gutes Immunsystem“, sagt Eveline Maucher (49) ­selbstbewusst. „Anders hätte ich den langen Kampf für meine berufliche Rehabilitation wohl nicht gemeistert.“ 

Heute arbeitet Maucher beim Medizinischen Dienst Bayern in Günzburg. Als Teamassistentin zählt Sekretariatsdienst ebenso zu ihren Aufgaben wie die Erledigung der Korrespondenz und Auftragsbearbeitung: Wenn Krankenkassen Aufträge schicken, kontrolliert Maucher z. B. vor der Gutachtenerstellung, dass alle wichtigen Unterlagen verfügbar und vollständig sind und prüft die Daten auf Richtigkeit. 

„Ich bezeichne mich gerne als das Rundum-sorglos-Paket für unsere Ärzte und unser Pflegepersonal“, schmunzelt sie. „Wenn sie irgendetwas brauchen, bin ich zur Stelle. Mein Arbeitsalltag ist unglaublich vielfältig und abwechslungsreich. Ich habe einen tollen neuen Beruf“, freut sich die Gesundheitskauffrau. Verantwortungsbewusstsein, Empathie und eine strukturierte Arbeitsweise seien wichtig für die Ausübung des Berufs.

Nach über zehn Jahren Arbeit unter Schmerzen, mehreren medizinischen Rehas und schließlich dem vierten Band­scheibenvorfall wurde ihr während eines Klinikaufenthaltes 2018 die berufliche Rehabilitation nahegelegt. Nach dem Schulabschluss hatte Maucher eine Ausbildung zur Tier­pflegerin absolviert. „Ich habe ein Herz für Tiere, und dem wollte ich beruflich nachgehen“, erinnert sie sich. Ihre Tätigkeit in der Medizin und Forschung sei unheimlich interessant, körperlich aber auch enorm anstrengend gewesen. Die immer gleichen Arbeitsschritte in Zwangshaltungen ebenso wie z. B. das Umsetzen von schweren Tieren forderten ihren Tribut.

Für Maucher war klar, dass sie gerne im medizinischen Bereich bleiben wollte. Vom Beruf „Gesundheitskauffrau“ habe sie im Gespräch mit ihrem Reha-Fachberater der Deutschen Rentenversicherung erfahren. Zur Abklärung ihrer Eignung für den Beruf absolvierte sie die zweiwöchige Berufsfindung und Arbeitserprobung im Berufsförderungswerk (BFW) München.

Dafür musste Maucher raus aus der geliebten schwäbischen Heimat. „Ich war wirklich wenig euphorisch, als ich nach Kirchseeon musste“, sagt die Oberelchingerin. „Ich wollte aber unbedingt umschulen. Also habe ich es trotzdem gemacht und war bereit, diese zwei Jahre durchzustehen.“ Schwierig sei die Zeit für sie als Alleinerziehende und Alleinverdienerin auch in finanzieller Hinsicht gewesen. „Aber mich stattdessen weiterhin bis zur Rente zu quälen, war schließlich keine Alternative.“

Mit ihrer positiven Grundeinstellung begann Maucher im Januar 2019 die Umschulung zur Gesundheitskauffrau. „Ich bin kein Zahlenmensch. Und auch für Englisch musste ich viel tun“, erzählt sie. Aber ihr Eifer und die allabendliche Wiederholung aller Aufgaben wurden mit guten Noten belohnt. Zum Ausgleich ging sie gerne Schwimmen im BFW-Hallenbad.

Ihre Zeit in Kirchseeon beschreibt sie rückblickend als Weiter­entwicklung in persönlicher Hinsicht: „Ich mag Menschen grundsätzlich unheimlich gern. Und ich habe im BFW noch mehr gelernt, jeden Menschen so zu nehmen, wie er ist.“ Jeder Rehabilitand käme mit seinem eigenen Päckchen. Auch sie sei anfangs an ihre Grenzen gestoßen, habe aus der BFW-Zeit aber viel mitgenommen. Heute sei sie gelassener. „Dank dem BFW kannst du beruflich wie auch persönlich neu starten und alles schaffen“, meint Maucher. Ihre Berufliche Reha in Kirchseeon war für sie also Umschulung und „Schule fürs Leben“ zugleich.

Nächster Kursstart für unsere kaufmännischen Ausbildungen ist der 29. Juni 2022. Der RVL startet am 30. März.

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